Oma verbuddeln – mein erstes Kinderbuch

Im Juli erschien im Peter Hammer Verlag mein erstes Kinderbuch: Oma verbuddeln.
Paul erzählt seine Geschichte. Als beide Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, bleibt ihm und seinen beiden Geschwistern Mina und Annie nur, zu einer ihnen unbekannten Oma zu ziehen. Sie beschließen zunächst, diese zu hassen, gewinnen sie aber bald sehr lieb. Oma lebt allerdings in der Pampa – allerdings an der Ostsee! Und sie hat eine Katze.Unterstützung erhalten sie auch von ihrer ehemaligen Nachbarin und Freundin Frau Mattuschke.
Inzwischen gab es einige Besprechungen.
Unter anderem war Oma verbuddeln eines der Besten Sieben im September besprochenen Bücher im Deutschlandfunk. Zu meiner großen Freude erklärte es Roswitha Budeus-Budde zu ihrem Lieblingsbuch in dieser Sendung.
Deutschlandfunk – Die besten Sieben im September
Deutschlandfunk – Kultur: Buchkritik
Wiebke Mandalka: Evangelisches Literaturportal e.V.
Drei Geschwister, viel Gesterbe und ein spektakuläres Happy End.
Vorab: Es wird viel gestorben in diesem Buch. Erst trifft es die Eltern, dann die Katze und schließlich die Oma. Drei Geschwister müssen da durch, verbuddeln die Oma im Garten und versorgen sich erstmal selbst.
Wer jetzt nicht die Augen verdreht hat aufgrund der Unwahrscheinlichkeit der Ereignisse und auch keine Schnappatmung bekommen hat wegen der möglichen Überforderung sensibler Kinder – dem rate ich, das Buch zu lesen, denn es ist gut.
Ich-Erzähler Paul und seine Schwestern leben glücklich mit ihren Eltern in Hamburg. Bei einer Datenight werden diese aber überfahren und sterben. Die Kinder kommen zu einer Oma, die sie vorher nicht kannten. In ein Kuhkaff. Das aber erstaunlich schön ist. Eine Katze gibt es auch, die ihnen beim Trauern hilft – bis sie stirbt. Am Alter. Auch dieser Tod wird gründlich beweint, die Katze beerdigt, das Leben geht weiter. Doch dann passiert das Unfassbare: Auch die Oma stirbt. Das Leben nach ihrem Tod hat sie für die Kinder gründlich geplant: Sie sollen weiter im Kuhkaff leben und nicht getrennt in Pflegefamilien landen. Wie das aber klappt ist eine Geschichte, die ihr euch von Paul selbst erzählen lassen solltet.
Lakonisch erzählte Waisenkindergeschichte über Resilienz, Selbstwirksamkeit und das Weiterleben nach lebensverändernden Verlusten. Abenteuerlich. Und mutig, Hut ab vor dem Verlag!
Bewertung: 3/3
Andrea Wanner: Titel – Kulturmagazin
Ziemlich schräge Pläne
Der ›Peter Hammer Verlag‹ warnt ganz zu Beginn des Buches: Hier wird zwar viel gestorben, aber auch viel gelacht. Die Warnung ist sehr ernst zu nehmen, denn wer stirbt, ist keineswegs ein Hamster oder ein anderes geliebtes Haustier. Es sind tatsächlich die Eltern. Ganz plötzlich, bei einem Verkehrsunfall. Zurück bleiben die fassungslosen Geschwister Paul, Mina und Annie, die eines sicher wissen: Niemand bringt sie auseinander oder ins Heim. ANDREA WANNER war schlichtweg begeistert.
Es gibt Bücher, da fehlen einem wirklich die Worte. Und wenn ein Buch sein erstes Kapitel mit dem ersten Teil des ersten Satzes von Tolstois Werk der Weltliteratur ›Anna Karenina‹ beginnt »Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich« darf man getrost gespannt sein. Birgit Schössow legt die Messlatte hoch – und nimmt sie mit Bravour. »Jede unglückliche Familie ist auf ihre besondere Art unglücklich« – und wenn sie so darauf ist, wie das clevere Geschwistertrio, dann findet sie trotz alles Unglücks und aller Trauer auch einen überzeugenden Weg, damit umzugehen.
Paul erzählt. Da ist zunächst der unglaubliche Schock, dass der gemütliche Fernsehabend mit der Nachbarin und Ersatzoma Frau Mattuschke ein so jähes und furchtbares Ende findet. Die Schilderung eines Freibadbesuchs der Familie mit Frau Mattuschke zeigt zuvor treffend die Beziehungen innerhalb der glücklichen Familie auf, das große Verständnis füreinander, die gegenseitige Zuneigung, das Vertrauen und den Respekt. Und damit ist jetzt plötzlich Schluss.
Wie kann es weitergehen? Die Großeltern väterlicherseits kommen zur Betreuung nicht infrage: Sie sind schon ein bisschen tüddelig und leben im Heim. Und die Oma mütterlicherseits kennen die Kinder gar nicht: Sie ist Krimiautorin, immer unterwegs und hatte kein gutes Verhältnis zur Mutter. Und genau die steht plötzlich vor der Tür.
Schräger Humor, Slapstickelemente und viel Wortwitz kennzeichnen eine Story, die einen durchaus ernsten Kern hat. Wer nimmt das, was Kinder in so einer schrecklichen Situation wirklich brauchen, ernst, wer fragt sie nach ihrer Meinung, macht gemeinsam mit ihnen Pläne, die ihnen auch helfen, das Geschehene zu verarbeiten? Paul, Mina und Annie bieten einander Halt, trösten sich gegenseitig und suchen nach einem Weg, auf dem es weitergehen kann. Kann das tatsächlich bei Oma in ihrem abgeschiedenen Häuschen an der Ostsee bei Oma sein? Der Oma, der sie gar nicht so recht über den Weg trauen. Warum sonst hätte sich ihre Mutter mit ihr zerstritten?
Aber irgendwie fügen sich dort dann die Dinge doch ineinander. Katze Lili trägt ihren Teil dazu bei – und lebt leider nicht mehr lange. Die Geschwister beginnen wieder Fuß zu fassen, finden Freunde, fühlen sich wohl. Drohend sitzt ihnen zwar das Jugendamt im Nacken, aber sie werden das Amt schon überzeugen, dass es hier bei Oma passt. Und dann, als sie die Seebestattung ihrer Eltern hinter sich gebracht haben, gerade wieder einigermaßen emotional stabil sind, geschieht etwas Furchtbares.
Beim Lesen erlebt man – auch als Erwachsene:r – eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Birgit Schössow nimmt sie ernst – und wagt trotzdem haarsträubende Lösungen. Genial. Klar greift die Illustratorin auch zu Farbstiften, findet genau die richtigen Bilder zwischen grandioser Komik und Trauer und nimmt uns mit auf ein unvergessliches Abenteuer.
Reinschauen!
Buchpicker
“Birgit Schössow mutet ihren Figuren und den Lesern einiges zu, zeigt aber, das Leben auch nach lebensverändernden Verlusten möglich ist, wenn man die Zeit bekommt, um alles zu verarbeiten und das trauern und weinen Heiterkeit und lachen nicht ausschließen”, betont Heike aus der Sternbuchhandlung in Marl in ihrer Buchempfehlung.
Katrin aus der Buchpalast Buchhandlung beschreibt, dass Pauls Geschichte unter die Haut geht, sehr verrückt ist und dann auch noch zu echten Krimi wird. Außerdem lassen lassen die von der vielseitigen Künstlerin Birgit Schössow zum Buch gestalteten ganzseitigen, oft leuchtenden Bilder keinen Zweifel daran, dass man mit Pauls Geschichte auf jeden Fall seinen Spaß haben wird!
Läuferbiene: Was liest du?
„Oma verbuddeln“ von Birgit Schössow ist eine bewegende Geschichte über drei Geschwister, Mina, Paul und Annie, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern vor großen Herausforderungen stehen.
Erschienen ist das sehr besondere Buch im Peter Hammer Verlag Juli 2024.
Der Titel ist zwar provokant, aber die Handlung verspricht eine Mischung aus Trauerbewältigung, Verständnis und neuen Freunden.
Hauptsächlich erzählt der elfjährige Paul von seinen Gedanken. So schön kindgerecht geschrieben, wie die Gedanken bei einem Kind rein flattern und einfach zu Papier gebracht werden.
Die Altersempfehlung ist ab 10 Jahren, ich denke, es ist besser, ein Erwachsener sitzt daneben und erklärt manche Szenen. Der Schreibstil ist aber einfach und für Kinder optimal. Die tollen Zeichnungen von der Autorin sind wunderbar und fügen sich perfekt in die Geschichte ein.
Allein diese Zeichnungen anzuschauen macht Spaß. Ich liebe auch als Erwachsene Kinderbücher und dieses hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ein paar Tränchen sind bei mir geflossen, aus Mitgefühl, Freude und ein bisschen Traurigkeit.
Das heikle Thema „Sterben“ wird ohne Scheu ausgesprochen. Die Geschwister sind bezaubernd und fügen sich ihrem Schicksal überzeugend gut.
Es ist sehr lebendig geschrieben, ich konnte die Emotionen spüren.
Grundsätzlich liest sich das Buch schnell, doch ich habe mir Zeit gelassen, um die Tiefe der Sätze zu genießen. Bei manchen Gedanken denkt Paul verrückt und ein bisschen seltsam. Doch wenn man sich mit seiner schwarzen Bowlingkugel im Herzen auseinander setzt, sind die Sätze doch stimmig und verständlich.
Die Charaktere sind interessant und es hat Spaß sie kennenzulernen. Daran werden Kinder und Erwachsene Freude haben.
Auf jeden Fall ist das Buch sehr empfehlenswert.
Das Cover zeigt Paul, es ist schön gestaltet und weckt die Neugier bestimmt.
Bewertet mit 5 Sternen